Klimawandel-Hintergründe

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Die Tornados und der Klimawandel

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Die Tornados und der Klimawandel

In Deutschland wüten erneut Wirbelstürme. Werden Tornados schlimmer?

Axel Bojanowski
May 22, 2022
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Die Tornados und der Klimawandel

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long exposure photography of hurricane
Symbolfoto by Nikolas Noonan on Unsplash

Am Freitag meldeten Anwohner und Medien Tornados im Westen Deutschlands, Meteorologen haben sieben bestätigt.

Wenig überraschend brachten Politiker den Klimawandel als eine Ursache ins Spiel:

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Kathrin Henneberger @KathrinAnna
Die #Klimakrise ist kein Problem der Zukunft. Die #Unwetter in NRW, die gesichteten #Tornados - dies sind von der Klimakrise verschärfte, für NRW nicht normale, Wetterextreme. Es ist unsere Verantwortung die Klimakrise aufzuhalten. Ausreden kann ich echt nicht mehr hören.
8:16 AM ∙ May 21, 2022
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Was sagt die Klimaforschung?

In Deutschland werden 20 bis 60 Tornados im Jahr nachgewiesen, berichtet der der Deutsche Wetterdienst DWD. Hauptzeit für Tornados ist Frühjahr und Sommer. Die 2506 dokumentierten Tornados der vergangenen tausend Jahre sind recht gleichmäßig übers Land verteilt:

Ein erster Blick auf die Tornado-Statistik scheint eine Zunahme der Wirbelstürme in Deutschland anzudeuten, doch das ist ein Trugschluss.

Dass die Zahl der beobachteten Tornados gestiegen ist, liege “in der Zunahme und heutigen Verbreitung mobiler Endgeräte mit Foto- und Videofunktion und damit in der Abnahme der Dunkelziffer”, berichtet der DWD. Die Beobachtungsdaten ließen “keinen Schluss auf eine Veränderung der Zahl der Tornados in Folge des Klimawandels zu”.

Die Unwetterzentrale bestätigt: “Das steigende Interesse der Medien und der Bevölkerung, die Verbreitung von Handys und Digitalkameras sowie des Internets sind weitere Gründe. Ob sich Zahl und Stärke von Tornados durch den Klimawandel verändern, ist nicht bekannt”.

Wissenswertes zu Tornados in Deutschland erklärt Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst in diesem Video:

Gleiches gilt weltweit und europaweit. Der aktuelle UN-Klimareport (IPCC AR6 WG1) schreibt, dass sowohl der bisherige Trend der Tornados als auch der künftige ungewiss seien. Einer Verschärfung der Wirbelstürme entgegen stünde die mögliche Zunahme von Scherwinden, welche die Entstehung der Wirbelstürme stören:

  • “The interpretation of how tornadoes or hail will change is an open question because  of the strong dependence on shear”.

  • “Attribution of certain classes of extreme weather (e.g., tornadoes) is beyond current modelling and theoretical capabilities.”

  • “Observational trends in tornadoes, hail, and lightning associated with severe convective storms are not robustly detected due to insufficient coverage of the long-term observations… Detected tornadoes have also increased in Europe, but the trend depends on the density of observations.”

In den USA, wo besonders viele Tornados wüten und es die besten Daten zu den Unwettern gibt, gehen die von Tornados verursachten Schadenssummen zurück:

Autor: Axel Bojanowski

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